Dienstag, 18. Oktober 2016

Wir haben schon ordentlich einen im Tee, jedoch so voll, sodass wir nichts können ist es nicht und so soll es auch nicht enden. Wir treten in die Disco ein – laute Musik, fremde Gesichter, heiße Typen. Meine Freundin zerrt mich sofort auf die Tanzfläche. "Das ist unser Abend, den lassen wir uns nicht versauen. Vergiss einfach alles und lass uns Spaß haben.", sagt sie zu mir. "Außerdem was hier passiert, bleibt hier, okay?", füge ich ihr mit einem Lächeln im Gesicht hinzu. Nach einer gefühlten Ewigkeit gehen wir von der Tanzfläche in Richtung Toiletten. Meine Füße schmerzen, doch das ist mir egal. "Schönes Gefühl, wenn man hier keinen kennt oder?", fragt meine Freundin mich und ich nicke ihr zu. Ohja und wie! Wir gehen zur Bar, setzen uns auf die Barhocker und bestellen uns was zu trinken. Einige Drinks später zieht es uns wieder auf die Tanzfläche. Es tut so gut endlich mal wieder unterwegs zu sein, zu tanzen. Auf einmal spüre ich, wie sich starke Arme um meine Hüfte legen. Doch ich drehe mich nicht um, da ich denke, dass ich hier eh keinen kenne. Ich weiß nicht wie lange wir dort tanzen, doch irgendwann löse ich mich aus seinen Armen und gehe zur Toilette. Im Spiegel prüfe ich, ob alles noch sitzt und ob meine Schminke noch okay ist. Sonst mache ich das nie oder eher selten. Mir ist es egal wie ich nach einer durchtanzten Nacht aussehe, jeder sieht eigentlich nach gewisser Zeit fertig aus. Ich gehe zurück auf die Tanzfläche und suche meine Freundin. Doch das ganze Suchen bringt nichts, sie ist unauffindbar.

Ich gehe in die Chillecke und kann meinen Augen kaum trauen. Ich dachte in dieser Disco kenne ich keinen und dann sitzt da ein sehr bekanntes Gesicht. Er steht auf, kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. "Na hat dein Macker dich alleine unterwegs gehen lassen? Achja, war schön mit dir zu tanzen.", sagt er zu mir mit einem frechen Grinsen im Gesicht. Ich gebe nur ein 'Blödmann' von mir. Wir setzen uns auf die Couch und reden, lachen, trinken, wir haben einfach Spaß. Ich kann das vergessen, was im Moment in meinem Leben los ist und es tut gut. Ich kann wieder so lachen, wie ich es früher tat. Bei ihm muss ich mich nicht verstellen. Ich spüre seine Hand, wie sie mein Top ein Stück nach oben schiebt und wieder herunter. Eigentlich möchte ich sagen, dass er es lassen soll, aber ich kann es nicht aussprechen. Seine Hand ruht immer noch unter meinem Top, er zieht mich zu sich ran und schon spüre ich seine Lippen auf meinen. Ich weiß nicht ob er betrunken ist oder nicht. Eigentlich merke ich ihm das immer an, aber dieses Mal scheint es mir so, als wäre er nüchtern. Schon von mehreren habe ich gehört, dass er mich wirklich toll findet und so, aber irgendwie kann ich es nicht glauben. 

Mein Handy vibriert und ich krame es aus meiner Tasche. Mein Freund hat mir geschrieben.. 'Wo bist du? Warum kann ich dich nicht erreichen?' steht in der SMS. Ich starre auf mein Handy und kann nicht glauben, dass er mir geschrieben hat. Schnell tippe ich ein 'Kann dir doch egal sein.' in mein Handy und schmeiße es wieder in meine Tasche. Ich lasse mir meinen Abend nicht von ihm versauen! Der Alkohol in mir lässt auch nach, meine Laune ist sowieso nicht mehr so gut, wie sie einmal war. Es ist kurz nach zwei und ich habe meiner Mutter versprochen, dass wir um drei bei meiner Freundin sind. Also begeben wir uns auf die Suche nach ihr. Nach ca. einer halben Stunde finden wir sie in der hintersten Ecke der Disco, aber nicht alleine. Wie ich es wusste, dass sie wieder einen Kerl am Start hat. "Wollen wir langsam mal los? Wir müssen um drei bei dir sein.", frage ich sie, aber sie sieht mir nur verwundert in die Augen. "Bei mir ist eh keiner zu Hause, wir treffen uns um 4 Uhr draußen beim Schild okay?" Ich nicke nur und gehe mit Nino wieder zurück zur Couch. Die Zeit vergeht im Nu und schon stehen wir draußen und warten auf meine Freundin. Eine viertel Stunde später als geplant kommt sie mit ihrem Kerl dort angeschlendert, sie verabschiedet sich von ihm und wir steigen ins Taxi. 35 Minuten später kommen wir dort an, wo Nino aussteigen muss, er fragt ob ich noch mit zu ihm möchte und ich sage ja. Wir verabschieden uns von meiner Freundin und machen uns auf den Weg zu ihm nach Hause. Wir laufen Hand in Hand durch die dunkle Stadt. Er geht immer mehr Umwege, obwohl wir eigentlich schon bei ihm sein hätten können. Er drückt mich an die Hauswand, flüstert mir "Es ist so schön mit dir." ins Ohr und küsst mich. Als wir endlich bei ihm angekommen sind und in seinem Bett liegen, sagt er mir die ganze Zeit wunderschöne Sachen und es kommt mir vor, als ob es nur ihn und mich auf dieser Welt gibt. Doch im anderen Moment bin ich wieder in Gedanken bei meinem Freund, ich kann nicht verstehen warum ich ihm das antue. Doch er macht doch genau das gleiche mit mir, dann darf ich das doch auch. Ich verdränge den Gedanken sehr schnell und kuschle mich an Nino. In seinen Armen schlafe ich ein... 

Und das beweist mir mal wieder, dass ich einfach keine Beziehung führen kann. Was ist bloß los mit mir? Ich erkenne mich nicht mehr wieder. 

1 Kommentar:

Saskia hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.