Sonntag, 5. Juni 2011

Airplanes

1 Uhr nachts und ich lag alleine in meinem Bett. Keiner war da. Das Fenster war auf und ich hörte leise Geräusche. Ich hörte Vögel und Menschen, ansonsten war es still. Ich setzte mich eingekuschelt in Domi's Pulli auf die Fensterbank und aus den Kopfhörern meines iPod's klang leise das Lied 'Airplanes'. Ich spürte den Drang nach einer Zigarette, stand auf, ging zu meinem Nachttisch und kramte in der Schublade. Es dauerte ein bisschen bis ich die Packung gefunden hatte, ich muss sie immer gut verstecken. Mit einer Zigarette und einem Feuerzeug kletterte ich zurück auf die Fensterbank. Ich zündete mir die Zigarette an und schaute auf's Feuerzeug. 'I love you' – ich dachte dabei an eine bestimme Person und hätte ihn am liebsten bei mir. Ich schaute nach oben, in den schwarz-grauen Himmel, eine Sternschnuppe. Ich schloss meine Augen und ich spürte wie eine Träne den Weg nach draußen schaffte, sie lief über meine Wange und endete auf meinen Lippen. Ich dachte an diesen einen Jungen und wünschte mir etwas. Mein Handy klingelte und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Ich schaute auf das Display und sah dieses Bild auf dem der süßeste Junge strahlend im Strandkorb sitzt, darunter stand der Name 'Domi'. Ich öffnete die sms und las sie. 'Ich hoffe du schläfst schön und träumst von deinem Lieblingsjungen <33' Nein das tat ich nicht, aber ich habe an ihn gedacht. An meinen Jungen. Ich tippte noch schnell etwas in mein Handy, jedoch schickte ich die sms nicht ab. Ich zog mir die 'HoodBoyz-Chillhose' über und ging die Treppe runter. Schloss die Tür hinter mir, drehte meinen iPod auf volle Lautstärke und lief los. Durch Felder und Wiesen trieb es mich, kein Licht war zu sehen, aber ich kenne mich hier aus und weiß wo ich lang muss. Ich glaube jeder hält mich für bescheuert, wer geht schon um halb 2 Uhr morgens joggen? Eine halbe Stunde halte ich es aus, den restlichen Weg ging ich. Zu Hause angekommen sprang ich unter die Dusche, kaltes Wasser prasselte auf meinen Körper. Ich zog mir meine Schlafsachen an und setzte mich wieder auf die Fensterbank. Dieses Mal sah ich den einen Stern, der heller als jener andere leuchtete. Ja, das muss er sein – mein Onkel. Er IST es. "Bitte pass auf mich auf.", flüsterte ich und schloss wieder die Augen. Jetzt liefen mir unzählige Tränen über die Wangen. Er fehlt mir so sehr. Ich stieg von der Fensterbank runter und setzte mich auf mein Bett. Schaute in den Spiegel der gegenüber von meinem Bett an der Wand hängt und sah mich, ich blickte in ein Gesicht mit aufgequollenen Augen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und verkroch mich unter der Bettdecke. Schon wieder klingelte mein Handy. Es war ein Anruf, aber ich nahm nicht ab. Kurz darauf klingelte es wieder, dieses Mal war es aber eine sms. 'Bruderherz' ich las sie.. 'Tut mir Leid wenn ich dich jetzt wecke, aber mach mir in einer halben Stunde bitte die Tür auf.' …. Eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür, ich rannte die Treppe runter, machte die Tür auf und fiel meinem Bruder in die Arme. Er wusste wieder sofort, dass irgendwas mit mir nicht stimmt, wir setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch. Ich erzählte ihm alles und ich musste wieder weinen. Mein Bruder nahm mich die ganze Zeit in den Arm und meinte "Alles wird wieder gut, ich glaube an dich." Ich weiß, dass ich nicht aufgeben darf, ich muss kämpfen und das werde ich auch. Ich kämpfe bis es nicht mehr geht. Ich ging wieder hoch in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Und nun liege ich hier. 4 Uhr morgens und ich bekomme kein Auge zu. Ich werde jetzt versuchen alles aus meinem Kopf zu löschen, meine Gedanken löschen und mit Musik in den Ohren versuchen einzuschlafen..

1 Kommentar:

ANNKA hat gesagt…

Du kannst so gut schreiben.Ich liebe es deine texte zu lesen.