Ich schloss die Toilettentür auf, sah in die Augen des Typen
der Disco, und habe nur noch darauf gewartet, dass er mich am Arm packt und aus
der Disco zerrt, weg von all den besoffenen Menschen, weg von der lauten Musik.
Stattdessen tat er gar nichts, er ließ mich durch und ich verschwand zum
Waschbecken, sah in den Spiegel und wenn es mir in dem Moment nicht so scheiße
gegangen wäre hätte ich wahrscheinlich lauthals los gelacht. Wer war dieses
komische Mädchen im Spiegel?
Ich suchte mir den Weg zwischen den Leuten und fand bekannte
Gesichter, oder sie fanden mich. "Wo warst du? Wir haben dich die ganze Zeit
gesucht!" - Ich war dabei innerlich zu verrecken, Verzeihung - "Kotzen,
ohgott, das war so schrecklich." Und ich begann zu weinen, jemand brachte
mir Wasser, aber selbst das bekam ich kaum runter, Umarmungen, noch mehr
Tränen. Ich bemerkte, wie sich all das wieder einmal in mir gestaut hatte, wie
ich wieder einmal versucht habe zu verdrängen, all den Scheiß.
Den Rest der Nacht lief ich verheult durch die Gegend,
torkelnd, und irgendwann tanzend.
Bis ich irgendwann erschöpft in mein Bett fiel, mit deinem
Armband an meinem Arm und als ich am nächsten Morgen aufwachte und an meinem
Arm dieses Band sah, war es schwer es nicht auseinander zu reißen und in die
letzte Ecke zu schmeißen. Aber es wäre, als würde man versuchen sein Herz
heraus zu reißen um nicht mehr zu fühlen.
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